Die Geschichte des Arbeitersportes von Reuth 1921-1933:

Im Vogtland ist die Arbeitersportbewegung bis auf das Jahr 1902 zurück zu verfolgen, denn am 19.April diesen Jahres wurde der in Plauen so traditionsreiche Arbeitersporverein "Eiche" gegründet. Die Entwicklung des Arbeitersportes in Reuth setzt relativ spät ein, denn in umliegenden Dörfern und natürlich auch Städten, gab es diese bereits. Der bekannteste unter ihnen war wohl die "Freie Turnerschaft Werdau" mit ihren ca. 700 Mitgliedern und Sportanlagen am ehemaligen "Landwehrgrund". 1921 hatten Arbeiter einen Arbeiter-Radfahr-Verein mit dem Namen "Solidarität" gegründet, dessen Vorsitzender Paul Schhink war. Zu den Gründern gehörten u.a. Max Beier, Rudolf Kriester und Karl Rauh. Dieser Verein hatte mit seinen anfangs wenigen Mitgiedern im Reuther Gasthof niedergelassen. Der damalige Gastwirt, Hermann Krauße, hatte als Mitglied des Allgemeinen Turnvereins e.V. nichts dagegen einzuwenden, dass der Radfahrverein große Teile seines Vereinslebens abwickelte. Somit konnte sich dieser Verein entwickeln.

Zum Radsport kamen eine Laienspielgruppe und man begann mit mehreren Mannschaften Faustball zu spielen. Letzteres wurde wohl auf der Gemeindewiese am Spritzenhaus durchgeführt. Ja, man bildete im Verein sogar eine kleine Sängerabteilung und 1922 wurde das Turnen eingeführt.

1924 bildete sich der Arbeiter-Turn und Sportverein. War in den vergangenen Jahren der Gasthof Treffpunkt der Arbeitersportler so trafen sich die Mitglieder nach dem Tod des Gastwirtes bei Selma Lenk. Die 70 Mitglieder des Arbeiterturnvereins beschlossen, aus eigenen finanziellen Mitteln ein Grundstück zu kaufen, auf dem eine Arbeiterturnhalle gebaut werden sollte. 1924 wurde auch ein entsprechendes Grundstück gekauft. Rund 52.000 Reichsmark sollte der Bau der Turnhalle kosten. Diese Summe wurde wiefolgt abgedeckt: 10.000 Reichsmark Privatkredit Bierverleger Neider; 10.000 Reichsmark Kredit der Krankenkasse Neumark; 18.000 Reichsmark Spargelder der Vereinsmitglieder; 14.000 Reichsmark Eigenleistung der Mitglieder des Arbeiter-Turn und Sportvereins. 1925 fan unter großer Beteiligung die Einweihung der Turnhalle statt. Viele befreundete Vereine mit Schalmeienkapellen waren gekommen. Sportliche Darbietungen, Musikkapellen, darunter der eigene Spielmannszug umrahmten das Fest. Ab 27.01.1927 übernahm der aus Neumark gekommene Otto Schneider den Vorsitz des Arbeiter-Turn-und Sportvereins von Paul Schink. Es wurde im Verein mit Vorliebe Doppelkopf gespielt. Nun fehlte dem Verein noch eine Fahne, aber wie finanzieren? Man legte fest, daß bei diesem beliebten Spiel nicht mehr gewonnen, sondern nur noch verloren werden konnte, alleiniger Gewinner war nun die Fahnenkasse. 1931 wurde diese für 575,-M gekauft und festlich in den Verein übernommen.

Es sollten nur 8 Jahre sein in denen die Arbeitersportler ihre Sport- und Gesellschaftsstätte nutzen konnten. In der kleinen, aber gemütlichen Gaststätte der Turnhalle, welche 1925-1927 von Richard Lenk und von 1927-1933 durch Walter Schröder nebenberuflich bewirtschaftet wurde, spielte sich das gesellschaftliche Leben des Vereins und der gesamten Arbeiterbewegung in Reuth ab.

Es wurde Sport getrieben und es wurden trotz schwerer Zeiten auch Feste gefeiert. Ja, einmal soll sogar über Weihnachten ein kleiner Zirkus gastiert haben. Sicher war das für die Reuther eine kleine Sensation, welche viel Zuspruch gefunden haben mag. Natürlich wurden auch andere Arbeiterturnvereine der Umgebung besucht, denn es gab immer wieder Auftrieb zu neunen Aktivitäten.

Ein Wort auch dem Kindersport, denn er spielte im Arbeitersport schon damals eine ebenso wichtige Rolle wie heute. Neben einer Reihe anderer, die sich um ihn verdient gemacht haben, sollen zwei Namen genannt werden: Oswald Zschögner ("Osser") und Max Zipfel. Der "Osser" war ein Mann, der ein Leben lang für den Kindersport gelebt hat wie kein anderer.

 

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